Die Freigabe von Arena 5 rückt näher, und wir hatten die Gelegenheit, mit Produktmanager Ian Young zu sprechen, der uns einen Überblick über die Systemleistung, die Verfügbarkeit, die Herausforderungen und die Neuerungen der kommenden Version gab.
Zunächst einmal: Was ist Arena 5?
– Arena 5 ist im Grunde ein völlig neues Produkt, bei dem wir viele grundlegende Komponenten aktualisiert haben. Bei Arena haben wir sozusagen eine komplette Renovierung durchgeführt – wir haben das Gebäude abgerissen und von Grund auf neu gebaut, um die nächste Generation von Webtools für Bibliotheken zu entwickeln und bereitzustellen. Arena 5 ist ein moderneres Produkt mit einer Reihe von Verbesserungen, unter anderem in Bezug auf Leistung und Bedienung, sagt Ian.
Wann wird Arena 5 auf den Markt kommen?
– Wir arbeiten derzeit mit drei Beta-Kunden zusammen, die Arena 5 im Laufe dieses Jahres testen und uns wertvolles Feedback geben werden. Wir planen eine Vollversion für Anfang 2025. Arena 5 wird jedoch bereits seit eineinhalb Jahren von Archiven und Museen genutzt. Während des Entwicklungsprozesses haben wir die Gelegenheit genutzt, die Struktur von Arena sorgfältig zu analysieren und haben daraufhin einige Kernkomponenten des Systems geändert. Arena 5 kann daher als ein völlig neues Produkt im Vergleich zur bestehenden Arena betrachtet werden, sagt Ian.
Darüber hinaus erläutert Ian, dass sich die Datenstrukturen und Arbeitsabläufe von Archiven und Museen stark von denen von Bibliotheken unterscheiden, was bedeutet, dass die Entwickler umfangreiche Anpassungsarbeiten durchführen müssen, was einer von mehreren Faktoren ist, die zur Verzögerung der Freigabe von Arena 5 beitrugen.
Ian fährt fort: Parallel zu den Anpassungsarbeiten sind einige unserer Arena-Umgebungen mit Leistungs- und Stabilitätsproblemen konfrontiert worden, die vor der Entwicklung neuer Softwareversionen angegangen und priorisiert werden mussten. Dies wiederum hat zu der Verzögerung bei der Veröffentlichung von Arena 5 geführt. Wir mussten auch daran arbeiten, vorübergehende Herausforderungen zu lösen, indem wir unter anderem die Serverkapazität erhöhten und Optimierungen sowohl bei der Installation als auch bei der Infrastruktur vornahmen, wo dies möglich war.
Wir befinden uns derzeit in der Endphase der Entwicklung und der Tests zur Anpassung des Systems für Bibliotheken. Wir haben wichtige Komponenten in der Infrastruktur des Systems ausgetauscht, was sich wiederum positiv auf die Leistung auswirken wird. Außerdem sind wir in ein brandneues Rechenzentrum umgezogen und haben in neue Server investiert. Mit anderen Worten, es gibt mehrere Elemente, die zusammen zu einem neuen, verbesserten Produkt mit besserer Stabilität, Leistung und Bedienung führen werden.
Was können Sie uns über die Leistung sagen?
– Es gibt mehrere Faktoren, die die Leistung des Systems beeinflussen. Ein wichtiger Faktor ist die Anzahl der Komponenten, aus denen Arena besteht. Die Anzahl der Komponenten, die heruntergeladen werden, bedeutet, dass die anfängliche Belastung negativ beeinflusst werden kann, indem sie langsam wird. In Arena 5 ist die Anzahl der herunterzuladenden Komponenten stark reduziert. Die Tatsache, dass Arena 5 für Museen und Archive bereits seit einiger Zeit im Einsatz ist, hat uns wertvolle Erkenntnisse gebracht und bedeutet, dass wir ein stabileres Produkt haben werden, wenn wir es für Bibliotheken einführen.
Eine große Herausforderung für die Systeme, die Leistung und die Betriebszeit vieler Institutionen sind Denial-of-Service-Angriffe (DOS). Hier haben wir viel Zeit investiert, um das Sicherheitsniveau zu erhöhen und für künftige Angriffe besser gerüstet zu sein. Darüber hinaus hat der Umzug in das neue Rechenzentrum mit neuen Servern die Leistung und Qualität der Produkte verbessert.
Was können Arena-Kunden also erwarten?
– Da es sich im Wesentlichen um ein neues Produkt handelt, besteht eine der verbleibenden Herausforderungen vor der Veröffentlichung von Arena 5 darin, wie die Kunden am besten migriert werden können. Die neuen Konponenten wurden kürzlich geliefert und im neuen Rechenzentrum installiert. Wir führen derzeit Tests durch, um in der nächsten Phase, die nach dem Sommer begann, mit der Migration von Kunden zu beginnen.
Wir werden zunächst einige Beta-Kunden migrieren, die Arena 4 und Arena 5 parallel nutzen können. Sie können dann selbst entscheiden, wann sie komplett auf Arena 5 umsteigen wollen. Erst wenn wir sehen, dass der Prozess reibungslos und einfach abläuft, werden wir eine Freigabe für andere Kunden herausgeben und mit der Migration weiterer Kunden beginnen.
Wie geht es weiter?
– Am 1. Juli wurde Arena 4.7.9 veröffentlicht, die neueste Version von Arena für Bibliotheken. Neu an dieser Version ist, dass sie das neue Case-Management-Modul von Quria unterstützt und eine Reihe von Leistungs- und Zugänglichkeitsverbesserungen aufweist, wie z.B. schnellere Ladezeiten, einfachere Navigation und Struktur in Screenreadern. Darüber hinaus haben wir begonnen, neue Funktionsvorschläge unserer Kunden zu berücksichtigen. Sobald wir die neue, moderne Basisplattform eingerichtet haben, wollen wir damit beginnen, Funktionen hinzuzufügen und Feinanpassungen entsprechend den Kundenwünschen vorzunehmen“, sagt Ian.
Einige dieser Anpassungen sind linked data und die so genannte „Co-search“, die es ermöglicht, zusätzlich zu Axiells eigenen Produkten auch Suchen in externen Produkten einzubeziehen. Außerdem wird ‚My Pages‘ komplett neugestaltet, was von den Kunden schon lange gewünscht wurde.
Ian fährt fort: „Langfristig werden wir eine Plattform schaffen, auf der wir Daten aus verschiedenen Systemen zusammenführen können, um E-Books und andere externe Ressourcen für gemeinsame Recherchen verfügbar zu machen. Das wird eine Art grenzüberschreitende Lösung innerhalb der Bibliothekswelt sein, die an sich schon sehr leistungsfähig ist. Zurzeit kann man nur im Katalog suchen. Deshalb arbeiten wir jetzt an der Integration von Suchfunktionen für andere Dienste.
Auch die Entwicklung von “link paths” (Links, die zu einer bestimmten Seite auf der Website einer Organisation führen) und neuen Favoritenlisten ist bereits in Arbeit. Es Ausserdem wurde bereits das “digital agreements Modul” integriert, um Nutzervereinbarungen digital zu unterzeichnen.
Schließlich erleichtert uns der technologische Wandel die Entwicklung besserer Produkte, und die Modernisierung bedeutet, dass wir Technologien verwenden, die in der Branche üblich sind. Dadurch wird es für uns einfacher, neue Mitarbeiter zu finden und sie schnell einzuarbeiten“, sagt Ian.